Wenn dein Hund plötzlich Hautprobleme, Blähungen oder Durchfall bekommt, liegt der Verdacht auf eine Futterunverträglichkeit nahe. Für viele Halter beginnt dann eine Odyssee: Welches Futter verträgt er? Welche Zutat ist schuld? Dieser Guide gibt dir eine klare Schritt-für-Schritt-Anleitung, um die Ursache zu finden, typische Fehler zu vermeiden und am Ende das passende Futter auszuwählen.
🩺 Typische Symptome
Häufige Anzeichen einer Unverträglichkeit
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Haut: starker Juckreiz, Rötungen, Lecken der Pfoten, Haarausfall
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Verdauung: weicher Kot, Durchfall, Erbrechen, Blähungen
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Ohren: wiederkehrende Entzündungen oder starker Geruch
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Verhalten: Unruhe, Bauchschmerzen, Appetitverlust
Hinweis: Nicht jedes Symptom ist Futterbedingt. Auch Parasiten, Stress oder Infektionen können ähnliche Beschwerden auslösen.
🔬 Unterschied: Allergie vs. Unverträglichkeit
Merkmal | Allergie | Unverträglichkeit |
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Ursache | Überreaktion des Immunsystems | Verdauungsproblem ohne Immunbeteiligung |
Häufigkeit | seltener | häufiger |
Typische Symptome | Juckreiz, Hautausschläge | Durchfall, Blähungen |
Diagnose | Blut- oder Intradermaltest möglich | nur per Ausschlussdiät sicher erkennbar |
🧭 Schritt-für-Schritt-Plan
1️⃣ Futtertagebuch führen
Dokumentiere 2–3 Wochen lang:
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Futter & Snacks
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Uhrzeiten
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Symptome (Haut, Kot, Verhalten)
So erkennst du Muster und kannst später Rückschlüsse ziehen.
2️⃣ Verdächtige Zutaten reduzieren
Ersetze Snacks und Leckerli durch neutrale Kauartikel (z. B. getrocknetes Pferdefleisch).
3️⃣ Ausschlussdiät beginnen
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Wähle eine neue Proteinquelle, die dein Hund noch nie gefressen hat (z. B. Pferd, Ziege, Insekt).
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Kombiniere sie mit einer verträglichen Kohlenhydratquelle (z. B. Süßkartoffel).
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Füttere ausschließlich dieses Futter für 6–8 Wochen.
4️⃣ Provokationstest
Wenn Symptome verschwinden, teste eine Zutat aus dem alten Futter. Kommen Symptome zurück → Auslöser gefunden.
5️⃣ Dauerhafte Umstellung
Bleibe bei einem Futter, das vertragen wird. Achte auf konstante Zusammensetzung.
📊 Übersichtstabelle: Diätablauf
Phase | Dauer | Ziel |
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Tagebuch | 2–3 Wochen | Verdacht eingrenzen |
Ausschlussdiät | 6–8 Wochen | Symptomfreiheit |
Provokation | 1–2 Wochen | Auslöser bestätigen |
Erhaltung | langfristig | Verträgliches Futter beibehalten |
🧠 Häufige Fehler vermeiden
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Ausschlussdiät zu kurz
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Snacks oder Kauartikel nicht angepasst
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Mehrere neue Futter gleichzeitig eingeführt
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Zu früh aufgegeben, weil Symptome nicht sofort verschwinden
❓ FAQ
Wie lange dauert es, bis Symptome weg sind?
Meist 4–6 Wochen, manchmal länger.
Kann ich während der Ausschlussdiät Leckerlis geben?
Nur aus derselben Proteinquelle.
Sind Allergietests beim Tierarzt sinnvoll?
Sie geben Hinweise, ersetzen aber keine Ausschlussdiät.
Kann eine Unverträglichkeit wieder verschwinden?
Selten. Meist muss die Zutat lebenslang gemieden werden.
Wann zum Tierarzt?
Bei blutigem Durchfall, starkem Juckreiz oder Gewichtsverlust sofort.
🏁 Fazit
Eine Futterunverträglichkeit zu erkennen braucht Geduld – aber es lohnt sich. Mit Futtertagebuch, Ausschlussdiät und Beobachtung kannst du die Ursache identifizieren und deinem Hund dauerhaft ein beschwerdefreies Leben ermöglichen